Einsatzbericht
Großbrand in Friedersdorf
Einsatz-Nr. 16
19.11.2014 - Alarmierung 23:34 Uhr
Einsatzort: Friedersdorf, Hauptstr. 12 - Gaststätte „Kretscham zu Oberfriedersdorf“
Alarmierung durch die Rettungsleitstelle Löbau über Sirene und Meldeempfänger.
Schon am Feuerwehrgerätehaus war der Feuerschein sichtbar!
Alarmierung der Einsatzkräfte in zeitlicher Folge:
Ortsfeuerwehr Friedersdorf 23:34 Uhr LF8/6 und MTW
Ortsfeuerwehr Neusalza-Spremberg 23:34 Uhr LF16/12 und LF8/6
Ortsfeuerwehr Ebersbach 23:34 Uhr TLF16/25, DL und MZF
Freiw. Feuerwehr Schönbach 23:37 Uhr LF16 und MTW
Freiw. Feuerwehr Dürrhennersdorf 23:37 Uhr TSFW
Kreisbrandmeister 23:37 Uhr
Polizei / Rettungsdienst 23:39 Uhr
Freiw. Feuerwehr Oppach 23:49 Uhr LF8 und TSFW
Ortsfeuerwehr Löbau 23:54 Uhr LF, DL und KDOW
Führungsgruppe 3 Beiersdorf 23:57 Uhr MTW
Freiw. Feuerwehr Beiersdorf 00:03 Uhr HLF-TS Dekon-p
Ortsfeuerwehr Walddorf 00:04 Uhr LF8/6 und MTW
Berufsfeuerwehr Bautzen 00:18 Uhr GW-PA
Ortsfeuerwehr Kirschau 2:03 Uhr Errichtung Ölsperre Spree
Ortsfeuerwehr Sohland 2:03 Uhr Errichtung Ölsperre Spree
- Sieben Minuten nach der Alarmierung ist unser LF8/6 mit 1 zu 8 vor Ort.
- Scheune steht in Vollbrand mit beginnendem Übergriff auf das Saalgebäude.
- Aufbau der Wasserversorgung vom Unterflurhydrant Dürrhennersdorfer Straße sowie Lageerkundung.
- 1. und 2. Angriffstrupp werden gegen die Hauptausbreitungsrichtung im Innenhof und im Gebäude eingesetzt.
- LF16/12 der Ortsfeuerwehr Neusalza-Spremberg bauen Wasserversorgung vom Oberflurhydrant Hauptstraße auf und beginnen direkte Brandbekämpfung der Scheune auf der Nordseite des Saalgebäudes.
- LF8/6 der OF Neusalza-Spremberg baut die Wasserversorgung vom 300 m entfernten Löschteich hinter dem Friedhof auf und versorgt die Drehleiter der OF Ebersbach mit Wasser.
- LF16 der FF Schönbach mit dem Errichten einer Staustelle in der Spree an der Steinstraße (Zeitaufwand ca. 30 Minuten) und gleichzeitige Verlegung von ca. 300 m B-Leitung zur Nordseite des Gebäudes.
Hier ist wertvolle Zeit für die Brandbekämpfung verloren gegangen.
Dieser enorme Mehraufwand ist die Folge des abgelassenen Spreewehres, was die Politik zu verantworten hat. Wir hoffen dass der normale Menschenverstand endlich wieder die Oberhand gewinnt!!!
- Die Feuerwehren von Dürrhennersdorf, Oppach, Beiersdorf und Walddorf bauten weitere Wasserversorgungen von der Spree über die Dürrhennersdorfer Straße auf - 4 B-Leitungen waren notwendig um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Allein für die ebenfalls zum Einsatz angeforderte Drehleiter der OF Löbau wurde schon eine B-Leitung gebraucht.
Um das Brandobjekt mussten mehrere Schutzrohre für die umliegenden Gebäude in Stellung gebracht werden, da die Wärmestrahlung und der massive Funkenflug eine weitere Gefahr waren.
Von allen Feuerwehren wurden Atemschutzgeräteträger zur Verfügung gestellt und natürlich auch eingesetzt.
Nur durch den Einsatz des Gerätewagens Atemschutz der Berufsfeuerwehr Bautzen konnte der große Bedarf an Pressluftatmen-Geräten gedeckt werden.
Der Landkreis Görlitz ist nicht im Besitz eines Gerätewagens Atemschutz!!!
Es wird höchste Zeit hier etwas zu ändern!!! Wir hoffen der Landrat hat unsere Mahnung an der Einsatzstelle noch nicht vergessen!!!
- Der vollständig gefüllte Löschteich hinter dem Friedhof war nach 2,5 Stunden leer.
- Kurz nach 1 Uhr wurde das geöffnete und durch Schloß verschlossen Spreewehr geknackt und geschlossen. Die Anstauzeit beträgt aber mehrere Stunden, so dass es für dieses Inferno zu spät kam.
Die Löscharbeiten waren noch nicht beendet, da wurde das angestaute Wehr schon wieder abgelassen - da fehlen uns einfach die Worte!!!
Zwei Personen mussten dem Rettungsdienst während des Einsatzes übergeben werden, zum Glück nichts Ernsthaftes.
Die Restablöschung der zahlreichen Glutnester an den verschiedenen Gebäudeteilen war eine schwierige zeitaufwendige Angelegenheit, da an einigen Stellen Einsturzgefahr bestand.
Die B96 war von Einsatzbeginn bis 16:00 Uhr des Folgetages gesperrt und ab diesem Zeitpunkt halbseitig mit Ampelregelung.
Der privaten Unterstützung bei der Versorgung der Einsatzkräfte während des gesamten Einsatzes gebührt unser Dank, da eine kommunale Unterstützung völlig ausblieb!!!
Die Bürgermeister aus Schönbach und Beiersdorf natürlich ausgeschlossen.
140 Einsatzkräfte, davon 22 unserer Wehr, waren am Einsatz beteiligt und nicht wenige sogar bis zu 20 Stunden.